Landseniorenverband Südthüringen e.V.
Mitgliederversammlung mit Kommunalpolitikern in Südthüringen
(08.08.2025) Der Saal in Reurieth war gut gefüllt, als der Landseniorenverband Südthüringen e.V. zu seiner diesjährigen Mitgliederversammlung eingeladen hatte. Auch die Gäste, Peggy Greiser, Landrätin Schmalkalden-Meiningen, Dirk Lindner, 1. Beigeordneter Landkreis Hildburghausen, Gerold Schmidt, Präsident des Landseniorenverbandes Thüringen e.V. und TBV-Vizepräsident Toralf Müller folgten aufmerksam dem Rechenschaftsbericht des Vorsitzenden, Albert Seifert. Seifert berichtete über die Arbeit des vergangenen Jahres und informierte, wie der Vorstand die Belange der Senioren zum Mittelpunkt seiner Arbeit gemacht hat. Er legte auch den Standpunkt des Vorstandes zur Situation in der Landwirtschaft und zu den Problemen in den Dörfern dar. Durch die gute Zusammenarbeit mit dem Seniorenbeirat Hildburghausen und dem Landesverband der Landsenioren wurden Probleme, die die Seniorinnen und Senioren beschäftigen, an die Politik und die zuständigen Behörden herangetragen. Beispielsweise standen Themen, wie der Ausbau der Windkraft, die Heizungsumstellung, gesundheitliche Versorgung, häusliche Pflege, Mobilität im ländlichen Raum, die Grundsteuerreform oder Fragen der Waldbewirtschaftung auf der Tagesordnung.
Der Präsident des Landseniorenverband Thüringen, Gerold Schmidt, bezeichnete den Südthüringer Landseniorenverband als flächenmäßig größte Landseniorenvereinigung in Thüringen und würdigte die aktive Arbeit der Mitglieder und des Vorstandes. Der Landesverband habe im abgelaufenen Jahr eine Vielzahl Gespräche mit Landespolitikern geführt und Lösungen für die Fragen und Probleme der Seniorinnen und Senioren im ländlichen Raum gefordert. Schmidt ging auch darauf ein, wie der Landesverband sich mit den Problemen Mobilität, Pflege und Pflegekosten, Wärmeversorgung, Renten und vielem mehr befasst.
In ihrem Grußwort bezeichnete Landrätin Peggy Greiser die Landwirtschaft als „Herzstück unseres Kreises“. Sie produziere nicht nur Lebensmittel, sondern erhalte auch die Kulturlandschaft in der wir leben. Zur Diskussion um den Bau von Windkraftanlage wies sie darauf hin, dass die Ausweisung von Windkraft-Vorrangflächen Aufgabe der regionalen Planungsgruppe sei. Bei Nichtausweisung käme es zu einem Wildwuchs der „Spargel“. Sie zeigte auch auf, wie die demografische Entwicklung im Kreis sich auf die Schulen und Kindergärten auswirkt und wie durch die Übernahme der Krankenhäuser die Gesundheitsversorgung gesichert werden soll. Gleichzeitig würde ein Teil der Kosten für das Deutschlandticket durch den Kreis übernommen und das Seniorenticket soll ebenfalls erhalten bleiben. „Bleiben Sie in Bewegung und bleiben Sie gesund“, rief abschließend die Landrätin den Landsenioren zu.
Beigeordneter Dirk Lindner schätzte ein, dass sich die Seniorenarbeit im Kreis Hildburghausen auf Grund der integrierten Sozialplanung gut entwickelt habe. Jetzt solle ein zweiter Sozialplan auf den Weg gebracht werden, der die Pflege zum Thema habe. Vor allem sollen diejenigen, die Zuhause pflegen, unterstützt werden und ein Pflegestützpunkt in den nächsten Jahren eingerichtet werden. Angesprochen auf das Programm AGATHE meinte der Kommunalpolitiker, dass es im Kreis ein dichtes Netz an kommunalen Kümmerern gebe und im Kreistag diskutiert werden wird, ob man sich die Kosten für AGATHE leisten könne.
Die Probleme der Landwirtschaft legte Toralf Müller, Vorsitzender des Agrarunternehmens Pfersdorf und des Regionalbauernverbandes Südthüringen sowie Vizepräsident des Thüringer Bauernverbandes, dar. „Das Wetter treibt uns Sorgenfalte ins Gesicht“, meinte Müller bei seiner Schilderung zum Stand der Erntearbeiten. Gegenwärtig beschäftigen die Landwirte aber auch die für Viele unverständlichen und unsinnigen Auflagen der TA-Luft. Bis 1.12.2026 sollen danach alle Flüssigmistbehälter und Festmistlager abgedeckt werden. Hier hoffen die Landwirte auf eine Lösung gemeinsam mit den Landratsämtern, um die sächsische Lösung zu übernehmen. Auch die Kürzung der Ausgleichszulage für benachteiligte Gebiete und die Auswirkungen der Grundsteuerreform belaste die Landwirtschaftsbetriebe übermäßig.
Die Mitgliederversammlung wählte turnusmäßig einen neuen Vorstand. Die langjährigen aktiven Vorstandsmitglieder Herbert Kalnbach (Buchenhof) und Hartwig Wiener (Zeilfeld) zeichnete Präsident Gerold Schmidt mit der Ehrennadel der Deutschen Landsenioren aus. Die Ausgezeichneten kandidierten nicht wieder für den neuen Vorstand, in den 14 Mitglieder gewählt wurden. Zum Vorsitzenden wurde erneut Albert Seifert aus Milz gewählt.
Als letzter Tagesordnungspunkt referierte Ingo Weidig, Direktor des Hennebergischen Museums Kloster Veßra, unter der Überschrift „20 Malter Korn“ zu den Ereignissen während des Bauernkrieges in der Region. Er wies auch nach, dass die Haufen der Aufständischen nicht nur aus Bauern bestanden und dass sowohl der Bildhäuser Haufen als auch der Werra-Haufen vorrangig Forderungen nach mehr Freiheit und Selbstbestimmung in kommunalen und religiösen Angelegenheiten stellten. Viele Anwesende zogen Vergleiche zu den Forderungen, die heute von den Landwirten gestellt werden. Der Historiker erläuterte die Rolle der Klöster in dieser Zeit und erinnerte auch an die Schlacht bei Meiningen, bei der es auf jeder Seite 9 Tote gab. Weidig lud die Seniorinnen und Senioren ein, die sehenswerte Ausstellung „1525 – Bauernkrieg im Henneberger Land“ im Museum Kloster Veßra zu besuchen. WH
Herbert Kalnbach wurde mit der Ehrennadel der Deutschen Landsenioren ausgezeichnet. von links: Ilma Müller, Albert Seifert, Gerold Schmidt
Vorstand der Landsenioren ging hoch hinaus
Am 12.6.25 traf sich der Vorstand des Landseniorenverbandes Südthüringen e.V. auf dem Blessberg bei Siegmundsburg. Schwerpunkt der Beratung war u.a. die Vorbereitung der Mitgliederversammlung im August mit der Neuwahl des Vorstandes. Die Mitgliederversammlung findet am 6. August 2025 im Kulturhaus Reurieth statt. Desweiteren informierte der Vorsitzende des Landseniorenverbandes, Albert Seifert, über das Gespräch des Präsidiums des Landesverbandes mit Sozialministerin Katharina Schenk. Weitere Informationen zu künftigen Veranstaltungen zu 500 Jahre Bauernkrieg in der Region wurden ausgetauscht.
Der Vorsitzende, Albert Seifert, ist Mitglied im Regionalen Planungsbeirat Südwestthüringen. Er berichtete über die vergangene Sitzung des Planungsbeirates, die von den Diskussionen über die weitere Ausweisung von Windvorrangflächen in Südwestthüringen gepägt war. Kritisch sahen die Anwesenden, dass ein Agrarbetrieb heute viel mehr aus der Verpachtung von Grundstücken für Energiegewinnung als aus landwirtschaftlicher Produktion erwirtschaften kann.
Beim Besuch des Blessberges wurde wieder mal sehr deutlich, welche Auswirkungen der Borkenkäferbefall für unsere Wälder hat. Allerdings ermöglichten die großen Borkenkäferschäden bei herrlichem Sonnenschein eine wunderbare Aussicht über die Landkreise Sonneberg und Hildburghausen.
Der Bleßberg mit seinem neu errichteten Aussichtsturm und Wanderheim ist ein wunderschönes Wanderziel. Er liegt im Landkreis Hildburghausen und Landkreis Sonneberg zwischen Sachsenbrunn und Steinheid, etwa sieben Kilometer nordöstlich von Eisfeld.
Der 867 Meter hohe Bleßberggipfel mit seinem 1997 neu errichteten Aussichtsturm bietet einen einmaligen Blick in das Frankenland, zum Fichtelgebirge, zur Rhön und über den Thüringer Wald. Über die Webcam auf dem Blessberg kann man schon vorab den herrlichen Blick genießen. AS
Gute Aussicht für Landsenioren
(19.03.2025) Auf der Schaumburg bei Schalkau (Landkreis Sonneberg) berieten der Vorstand des Landseniorenverbandes Südthüringen e.V. über die Arbeit im Jahr 2025. Nach dem Wechsel der Landesregierung stellte sich die Frage, welche dringenden Aufgaben die Politik in Angriff nehmen wird und wie sich dies auf die Seniorinnen und Senioren im Verbandsgebiet auswirken wird. Die Besetzung der Ministerien, die Entwicklungen in der Landwirtschaft und der angekündigte Bürokratieabbau waren einige der Diskussionsthemen. Viel Kritik gab es an den Maßnahmen um die Stauseen Roth und Jüchsen, die in Verantwortung der Thüringer Fernwasserversorgung durchgeführt werden.
Der Vorstand legte fest, dass das Thema der nächsten Mitgliederversammlung „500 Jahre Bauernkrieg“ sein soll. Die vorgesehenen Referenten sollen jetzt angesprochen werden und eine angemessene Räumlichkeit wird noch gesucht, falls der Saal in Reurieth nicht zur Verfügung steht.
Nach der Vorstandssitzung führte Dr. Margit Petter die Landsenioren durch das Objekt der Domäne Schaumburg. Mit viel Enthusiasmus, Mut und Ideen wurde die Burg zu einem Schmuckstück mit Gästezimmern, Ferienwohnungen und Erlebnisteil mit Hexenhaus und Gewölbekeller ausgebaut. Highlight und sehr gefagt sind die Baumhäuser, sagt Dr. Petter. Diese wurden zu einer attraktiver Ferienwohnung ausgebaut, die besonders für Familien mit Kindern interessant sind. Auch die überwältigende Aussicht lohnt bereits einen Besuch auf der Schaumburg. Zahlreiche Veranstaltungen finden im Laufe des Jahres statt. Unter anderem lädt die Familie Petter am 6.4.2025 zum Hoffest auf der Domäne ein. WH
Köhler-Tradition wird aufrechterhalten
(15.09.2024) Mit dem steigenden Eisenbedarf im Mittelalter, besonders während und nach dem 30jährigen Krieg, wuchs auch der Bedarf an Holzkohle zur Eisenerzverhüttung. Im gesamten Thüringer Wald entstanden immer mehr Köhlereien, um den wachsenden Bedarf zu decken. Auch an den Flüssen Effelder und Steinach gab es Eisenhütten, die von zahlreichen Köhlern aus der Umgebung mit Holzkohle versorgt wurden. Bereits vor über 2000 Jahren war im Augustental Eisenoxid gefunden worden. Ein im Tal errichtetes Eisenwerk und ein dazugehöriger Hammer beförderten die Holzkohleproduktion in der Region. Heute steht bei Mengersgereuth-Hämmern (Landkreis Sonneberg) im Augustental eine Schauköhlerei, die die Südthüringer Landsenioren besuchten. Die Schauköhlerei wird von den 45 Mitgliedern des Geschichts- und Köhlervereins Mengersgereuth-Hämmern e.V. mit viel Engagement und Liebe zum Detail betrieben. Beim Besuch der Schauköhlerei konnten die Landseniorinnen und Landsenioren den frisch angezündeten Meiler besichtigen und der Vorsitzende des Köhlervereins, Rainer Blechschmidt, erläuterte ihnen, welche Bedeutung die Köhlerei vor der Erschließung der Steinkohle hatte und wie schwer das Leben der Köhler war. Interessant waren auch die Ausführungen des Vereinsvorsitzenden zum Aufbau des Meilers, wie er betrieben und gewartet wird und was erforderlich ist, damit aus dem Buchenholz qualitativ hochwertige Holzkohle entsteht.
Heute, so Blechschmidt, wird Holzkohle vorrangig in der Medizin, für die chemische Industrie und, wie er im Sonneberger Dialekt sagt, zum „Britscheln“ (Grillen) benötigt. Zur Ansicht für die Besucher wird jährlich ein Erdmeiler aufgestellt und angebrannt und aus 12 m³ Buchenholz wird 1 Tonne Holzkohle produziert. Dem Verein geht es vorrangig darum, die Tradition der Köhlerei zu erhalten und Besuchern zu zeigen, wie man früher in der Region gelebt und gearbeitet hat. Dazu wurde auch ein Museum eingerichtet und ein aufgeschnittener Meiler aufgestellt, wo man erkennen kann, wie ein Meiler aufgebaut ist. Dankbar ist Rainer Blechschmidt, dass mehrere Projekte des Vereins von der Regionalen Arbeitsgruppe LEADER finanziell gefördert wurden.
Der Direktor des Hennebergischen Museums Kloster Veßra, Ingo Weidig, nutzte die Landseniorenveranstaltung, um sich und die künftigen Projekte des Museums vorzustellen. Er bat darum, dass sich Landseniorinnen und Landsenioren bei den Projekten zur Geschichte der Landwirtschaft einbringen und ihre Erfahrungen und Erlebnisse darstellen. Eine Diskussionsrunde soll am 29.10.2024 zum Thema „3 Generationen, 2 Systeme, 1 Acker – Transformationsgeschichte(n) in Ostdeutschland“ stattfinden. WH
Viel Wert auf regionale Wertschöpfung gelegt
(08.06.2024) In diesem Monat fand die Vorstandssitzung des Landseniorenverbandes Südthüringen in der Fleisch- und Wurstwaren Schmalkalden GmbH statt. Versandleiter Eberhard Jung und Harald Fladung, Verantwortlicher für das Qualitätsmanagement, ließen es sich nicht nehmen, die Seniorinnen und Senioren durch den Betrieb zu führen. Das Besondere an dem Schmalkaldener Betrieb ist die Produktionsstruktur. Von der Schlachtung über die Zerlegung und Verarbeitung bis zur Belieferung des Einzelhandels und der 29 eigenen Filialen werden unter der Marke „Thüringer Landstolz“ Fleisch- und Wursterzeugnisse produziert und vermarktet. Wöchentlich werden 700 bis 800 Schweine und zwischen 5 und 25 Rinder von Landwirtschaftsbetrieben aus der Region verarbeitet. Wie Geschäftsführer Kevin Holland-Moritz betonte, legt man großen Wert darauf die regionale Wertschöpfung zu erhalten. Deshalb baut der Betrieb auf Regionalprogramme, wie das Regionalfenster oder auch die Programme des Lebensmitteleinzelhandels. Eine enge Kooperation gibt es beispielsweise mit der Handelskette REWE, auch in Edeka’s Programm „Bauernschätze“ ist man eingebunden. Mit dem Label „Das Thüringer Strohschwein“ hat das Unternehmen auch ein eigenes Programm aufgelegt.
Als Gast nahm an der Veranstaltung auch Astrid Hatzel, Vorstandsvorsitzende der Agrargenossenschaft Schmalkaden-Schwallungen e.G., teil. Sie informierte über Probleme der Landwirtschaft in Thüringen und die Situation der Betriebe. Gegenwärtig seien viele Betriebe an ihren Leistungsgrenzen angelangt und die Zukunftsaussichten seien ungewiss. Grund sei neben den Preis- und Kostenentwicklungen vor allem die verfehlte Agrarpolitik mit den ständig steigenden Anforderungen und die zunehmenden bürokratischen Hindernisse. Deshalb habe der Thüringer Bauernverband auch eine Petition beim Thüringer Landtag eingereicht, um ein weiteres bürokratischen Monster, das Flächenregister, abzuwenden. Hier kann jeder diese Aktion unterstützen und die Petition mit unterzeichnen: Zur Petition
Der Schlachtbetrieb ist laut Geschäftsführer Holland-Moritz aber noch nicht an seiner Leistungsgrenze. Es könnten durchaus noch mehr Tiere geschlachtet werden, aber dazu fehlen auf Grund des Rückgangs der Tierproduktion aber Schweine in den einzelnen Handelsstufen. Ein anderer begrenzender Faktor sin die Arbeitskräfte. Gegenwärtig sind Menschen aus 12 Nationen in der Fleisch- und Wurstwaren GmbH angestellt. Ein großer Teil der jungen Leute kommt aus Vietnam. Sie erhalten hier eine Ausbildung. Ein Problem sind die Sprachkenntnisse, die sie als Voraussetzung mitbringen. Obwohl der Betrieb viel für seine Mitarbeiter tut, bezeichnete Kevin Holland-Moritz es als eine Herausforderung, diese Menschen in der Thüringer Provinz zu halten. Viele zieht es nach einiger Zeit in die großen Städte. WH
Die Geschäftsführer Wolfram Winkel (rechts) und Mirko Winkel sowie Forschungsleiterin Beatrice Kallenbach stellten das Unternehmen vor
Produktionsleiterin Susanne Werner führte die Landsenioren durch die Abteilungen und beantwortete viele Fragen
Im Labor beginnt Marion Hommel mit der Zucht der Algen, die anschließend in großen Glasröhren vermehrt werden
Ein Erlebnis für alle Sinne
(08.10.2023) Es war für viele Vorstandsmitglieder des Landseniorenverbandes Südthüringen erstaunlich, was für ein tolles Unternehmen in unmittelbarer Nähe, in dem kleinen Ort Ritschenhausen bei Meiningen, seinen Sitz hat. Der Landseniorenvorstand war von der Astaxa GmbH eingeladen worden, seine Vorstandssitzung mit einem Kennenlernen des Betriebes zu verbinden.
Die Astaxa GmbH arbeitet im Firmenverbund gemeinsam mit der Salata AG und der KVT GmbH unter einem Dach. Begonnen hatte es nach der Wende mit der Produktion und Verarbeitung von Gemüse. 1999 erfolgte erstmals die Verarbeitung von Kamille und Minze und später kamen die Hülsenfrüchte hinzu. Heute ist die Astaxa GmbH spezialisiert auf Produktsicherheit, Reinigung, Keimreduktion und Bearbeitung vieler pflanzlicher Rohstoffe wie Früchte, Tee, Gewürze, Pilze, Gemüse und auf das Vorkochen von Hülsenfrüchten. Geschäftsführer Wolfram Winkel fasste es mit den Worten zusammen: „Wir machen aus verfügbaren Rohstoffen Lebensmittel“. In Zusammenarbeit mit einem Hamburger Großhändler erhält der Betrieb aus allen Regionen der Welt pflanzliche Rohstoffe für Früchtetees, wie Hibiskus, Ananas, Papaya, Mango, Brombeerblätter und vieles mehr, die in aufwändigen Reinigungsprozessen von Fremdbestandteilen befreit, geschnitten, getrocknet und verpackt werden.
Nicht selten bestehen fertige Früchteteemischungen aus bis zu 10 verschiedenen Zutaten. Die meisten Rohstoffe stammen aus Wildsammlungen und sind in höherem Maße verunreinigt als industriell produzierte Kräuter und Früchte. In zunehmendem Maße werden Verfahren der Keimreduktion und Kälteverfahren zur Bio-Desinfestation angewandt, um auch Ansprüchen für Bio-Produkte gerecht zu werden. Die fertigen Produkte werden in Abpackungen für die Gastronomie an Abnehmer in vielen Staaten der Erde versendet.
Einen nicht unerheblichen Anteil am Gesamtumsatz hat die Verarbeitung von Hülsenfrüchten. In enger Zusammenarbeit mit dem Ökozentrum Werratal Vachdorf werden Anstrengungen unternommen, um z.B. den Anbau von Linsen wieder in der Region zu etablieren. Gegenwärtig kommt der überwiegende Teil der Linsen aus Kanada. Diese werden gereinigt, vorgekocht und wieder getrocknet. So entstehen z.B. die bekannten Tempo-Linsen, die neben vielen anderen Produkten auch im Online-Shop (http://www.legumino.de/) erhältlich sind.
Seit 2005 befasst sich der Betrieb mit der Zucht, der Produktion und Verarbeitung von Algen. Dabei spielt die Forschung eine maßgebliche Rolle. Noch überwiegen die Kosten für Forschung und Entwicklung die wirtschaftlichen Effekte, denn leider gebe es bundesweit keine Forschung. Aber Wolfram Winkel sieht in der Zucht von Algen ein großes Zukunftspotential und man will sich künftig auch der Erzeugung von Algen mit einem hohen Anteil an Omega3-Fettsären widmen.
Bei dem anschließenden Rundgang wurden die Landseniorinnen und Landsenioren in jeder Abteilung von vielen unterschiedlichen Gerüchen überrascht und manches Stück wurde auch mal verkostet. Das hohe Niveau an Ordnung und Sauberkeit, die Vielfalt der Erzeugnisse und die sehr großzügigen Lagermöglichkeit hinterließen bleibende Eindrücke. Was man aus den Erzeugnissen Schmackhaftes machen kann, zeigten die Mitarbeiter bei einem leckeren Imbiss am Ende der Veranstaltung. WH
Lasst die Bauern Bauern sein
(07.08.2023) Eine gute Bilanz konnte der Vorsitzende des Landseniorenverbandes Südthüringen e.V., Albert Seifert, in seinem Rechenschaftsbericht zur Mitgliederversammlung am 2.8.2023 in Reurieth ziehen. Neben den 90 Mitgliedern begrüßte er auch die Landrätin des Landkreises Schmalkalden-Meiningen, Peggy Greiser, den Vizelandrat des Kreises Hildburghausen, Dirk Lindner, den Vizelandrat des Kreises Sonneberg, Jürgen Köpper, den Vizepräsident des Thüringer Bauernverbandes und Vorsitzenden der gastgebenden Agrargenossenschaft Reurieth, Toralf Müller, sowie den Vorsitzenden der Milch-Land eG Veilsdorf, Silvio Reimann. Albert Seifert lies noch einmal die zahlreichen Veranstaltungen des Regionalverbandes und des Landesverbandes seit der letzten Mitgliederversammlung Revue passieren und dankte den 29 Sponsoren, die dies ermöglicht haben. Viele Probleme bewegen unsere Mitglieder, betonte er, so der Krieg in der Ukraine, die Situation in China, der Klimawandel, die vielen Waldbrände und die „Völkerwanderung“. Viele Bürger verstünden auch nicht mehr die Politik der Bundesregierung. Was nütze das 49 Euro-Ticket den Menschen im ländlichen Raum? Warum muß man mit der Brechstange aus der Kohleverstromung und verteufele die Holzheizung? Auch die Fokussierung auf Elektroautos und das umstrittene Heizungsgesetz sind Thema, das viele bewege. Seifert würdigte die Arbeit der Seniorinnen und Senioren in den vergangenen Jahrzehnten, die durch ihre Tätigkeit den heutigen Lebensstandard ermöglicht haben. „Wir brauchen uns nicht bei der „Letzten Generation“ zu entschuldigen“, so der Verbandsvorsitzende.
Dem stimmte auch Landrätin Peggy Greiser zu, die meinte, dass Work-Life-Balance zu einem großen Problem geworden sei. Sie verwies auf die Schwierigkeiten, vor denen gegenwärtig die Verwaltungen stehen, weil Beschlüsse von EU und Bund umgesetzt werden müssten, die nicht immer die Zustimmung der Bürger finden. Die Landrätin war aber nicht mit leeren Händen nach Reurieth gekommen. Sie überreichte einen Scheck von 200 Euro zur Unterstützung der Landseniorenarbeit.
Landrätin Peggy Greiser und die Vizelandräte Jürgen Köpper und Dirk Lindner (von rechts) sprachen zu den Landseniorinnen und Landsenioren. Links im Bild Vorsitzender Albert Seifert
Toralf Müller, Landrätin Peggy Greiser, Bernd Leidenfrost, Vorsitzender Albert Seifert und Vizelandrat Jürgen Köpper (v.l.)
Die finanzielle Unterstützung durch die Landräte der Kreise Hildburghausen und Sonneberg hatte Seifert schon in seinem Rechenschaftsbericht gewürdigt. Vizelandrat Köpper setzte noch etwas darauf. Er übergab der Landseniorengruppe Sonneberg einen Laptop, damit sie auch weiterhin so aktiv arbeiten können. In seiner Ansprache ging Köpper auch auf die Landratswahl in Sonneberg ein. Nachwuchsprobleme in Wirtschaft und öffentlichem Dienst, ÖPNV und Bodenmanagement sprach er ebenso an.
Auch Vizelandrat Dirk Lindner verwies auf die zunehmende Bürokratie in der Landwirtschaft und dass die Verwaltung im Spannungsfeld zwischen vernünftigen Entscheidungen und den Vorgaben der oberen Behörden agieren müsse. „Lasst die Bauern Bauern sein“, forderte er. Die Landwirtschaft sei schon immer für Veränderungen offen und sie leiste einen großen Beitrag zum Klimaschutz. Lindner würdigte die wichtige Rolle der Landsenioren in den Dörfern und er rief ihnen zu: „Bleiben Sie aktiv. Mischen Sie sich ein.“
Toralf Müller informierte zur Situation der Landwirtschaftsbetriebe. Die komplizierte Marktlage, die Mindestlohnsteigerung sowie die Art und Weise, wie EU-Vorgaben in Thüringen umgesetzt würden, seien die Schwierigkeiten, die mit denen die Landwirte umgehen müssten. Als Beispiel führte Müller die schlechte Umsetzung der digitalen Antragstellung an. Weitere Probleme seien der Landkauf durch Investoren, der große Run auf landwirtschaftliche Flächen für Photovoltaikanlagen und die enorme Preissteigerung für die Tierkörperbeseitigung.
Im Anschluß erfreute die Mundartgruppe „Motzings Enkele“ mit lustigen Geschichten die Landsenioren. Diese Gruppe, die aus 7 Mitgliedern aus 7 Dörfern des Kreises Schmalkalden-Meiningen besteht, hat ihren Namen von den Mundartschriftstellern Paul Motz und Georg Friedrich Sterzing abgeleitet. WH
Demenz – ein Thema von Interesse
(19.04.2023) Die Landseniorengruppe Sonneberg hatte für den 10.05.2023 zu einem Arztvortrag in die Ferienanlage Waldgrund 1 nach Truckenthal /Stadt Schalkau eingeladen. Gemeinsam mit dem Referenten Dr. Fred Eichhorn war aus mehreren Vorschlägen das Thema „Demenz“ ausgesucht worden. Dr. Fred Eichhorn hat seine Hausarztpraxis im Ortsteil Grümpen der Gemeinde Frankenblick. Er ist dort auch im Gemeinderat tätig. Sicherlich war das auch der Grund, dass die Plätze im neu renovierten Saal der Ferienanlage kaum ausreichten. Die Anwesenden lauschten den Ausführungen und folgten seinen Erklärungen zu den Bildern an der Leinwand. Er sprach in gemäßigter Lautstärke und so war es zwischen den Sätzen mucks-mäuschenstill. Alle wollten hören, was es für neue Erkenntnisse zum Thema Demenz –Prävention und Therapie-gibt. Die von Dr. Fred Eichhorn bereitgestellten Broschüren und Hinweisblätter waren sehr gefragt und zeigten, wie aktuell das behandelte Thema ist. Die Pause nutzten die Anwesenden, um sich mit persönlichen Fragen und Anliegen an Dr. Eichhorn zu wenden und sich Rat zu holen.
Als Fazit konnten die Seniorinnen und Senioren mitnehmen: Demenz umfasst mehrere Formen. Es gebe noch keine Heilung nur ein Hinauszögern mit Produkten aus der Gingkopflanze. Um demenzielle Symptome abzumildern und zeitweise aufzuhalten sei es wichtig, einen gesunden Lebensstil zu praktizieren. Dazu gehöre gesunde Kost (z.B. Mittelmeerkost) und Bewegung. Diabetes und hoher Blutdruck sollten auf Normwerte eingestellt werden. Auch der Verzicht auf Drogen, Alkohol und Tabak helfe. So mahnte er an, sich nicht im stillen Kämmerchen zu verschließen, sondern vielseitige Kommunikation mit Verwandten, Freunden, und Gleichgesinnten zu üben. Auch Bewegung, Reisen und Wissen aneignen hilft, nach dem Rentenbeginn fit im Kopf zu bleiben und eventuell aufkeimende Demenz nach hinten zu schieben. Dass Dr. Eichhorn einige seiner freien Stunden für die Landsenioren opferte, Wissen vermittelte in der Hoffnung, dass es seinen Patienten zu Gute kommt – dafür sind die Landsenioren dankbar. Mit vielseitigen Angeboten, die die unterschiedlichsten Interessengebiete ansprechen, will sich die Landseniorenvereinigung auf die Fragen und Probleme der immer älter werdende Bevölkerung einstellen. Für 2024 ist wieder ein Vortrag von Dr. Eichhorn geplant, der hoffentlich das allgemeine Interesse wecken und wieder viele Gäste begrüßen wird. DG
Geschichte und Süßigkeiten
(10.03.2023) Schloß Ehrenstein bei Ohrdruf war das Ziel der Busfahrt der Sonneberger Landsenioren. Das Wetter, das nicht gerade frühlingshaft war – zumindest regnet es nicht – tat Dank des netten und fröhlichen Busfahrers der guten Stimmung keinen Abbruch. Der Museumsdirektor begrüßte die Gäste persönlich. Ein Film informierte über die Geschichte des Schlosses bis zu ihrem bedeutendsten Bewohner, Johann Sebastian Bach, und die jüngsten Geschichte – dem Dachstuhlbrand im November 2013 und dem darauffolgenden Wiederaufbau. Leider waren noch nicht alle Räume wieder zu besichtigen, so dass der Besuch sehr eingeschränkt war und viel empfanden dafür den Eintrittspreis von 12 € als überzogen.
Der zweite Teil des Ausfluges nach dem Mittagessen wurde süß. Beim Stopp in Georgenthal bei der Firma Storck wurde nicht nur genascht, sondern auch viel gekauft. Aber nicht nur für sich selbst. Bepackt mit Schokolade, Waffeln, Schaumküssen, Gummitierchen usw. und einem Karton mit Schokoladenerzeugnissen für die Flüchtlingskinder in der Ferienanlage Waldgrund Truckenthal bestiegen die Seniorinnen und Senioren wieder den OVG-Bus. Eigentlich wollten sie nur etwas Besonderes zu Ostern, evtl. mit Rabatt. Umso mehr hat es sie überrascht, dass die Firma Storck einen ganzen Karton als Spende überreichten. Auf dem Heimweg spendierte Horst Geiger der Fahrgemeinschaft noch einen Karton Schaumküsse von Dickmanns als Wegzehrung. DG
Landsenioren machen sich fit für die Digitalisierung
(10.04.2023) 30 Seniorinnen und Senioren hatten sich zum Smartphone-Lehrgang angemeldet, den die Sonneberger Landseniorengruppe auf Grund der zahlreichen Nachfragen organisiert hatte. In 2 Gruppen (Anfänger und Fortgeschrittene) schulten Anja Fischer und Sandra Harkensee vom Verein „Mit Medien e.V.“ aus Erfurt ab 11. Januar die Teilnehmer. Erste Schritte mit dem Smartphone, Apps installieren und wieder löschen und auch das Einrichten und der Umgang mit WhatsApp waren u.a. gefragte Themen. Alle haben mit viel Spaß und Wissbegier die Themen verfolgt und das von Sandra und Anja erarbeitete Studienmaterial und die ausgereichten Vorlagen zum Thema Digitalisierung und Internet genutzt.
Das Interesse und der erfolgreiche Verlauf der Veranstaltungen ist umso beachtenswerter, wenn man bedenkt, dass die Kursteilnehmer zwischen 66 und 84 Jahre alt sind. Der Erfolg der Kurse ist nicht zuletzt dem großen Engagement, dem gezeigten Spaß und ihrer humorvollen Schulungsgestaltung der beiden Medienmentorinnen Anja Fischer und Sandra Harkensee zu verdanken.
Zum Abschluss hatten die Landsenioren den amtierenden Landrat Jürgen Köpper sowie die Regionalpresse „Freies Wort“ eingeladen. Sie konnten sich überzeugen, dass die dafür ausgereichten Fördermittel über das Programm LSZ gut angelegt sind. Vorgesehen ist noch einen Kurzlehrgang mit 12 Teilnehmern für Laptop und als Weiterführung und Anwendung auf dem PC über zwei Unterrichtseinheiten zu je 3 Std im April und Mai.
Als nächste Veranstaltungen sind geplant:
Am 15.04.2023 gehen mehrere Mitglieder zur Comedy Veranstaltung mit Jonas Greiner.
Am 10.05.2023 um 14.00 Uhr spricht Dr. Fred Eichhorn In der Ferienanlage Waldgrund Truckenthal zum Thema „Demenz“. DG
Vielfältige Themen bei den Treffen der Sonneberger Landsenioren
(20.03.2023) Die Landseniorengruppe Sonneberg hatte Yvonne Maul und Wolfgang Moers von der Kontaktstelle Vorsorge des Hospizvereins Coburg zu Gast, die Seniorinnen und Senioren zu den neuen Bestimmungen bezüglich Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung ab 01.01.2023 informierten. Das große Interesse an diesem Thema zeigte sich auch darin, dass sich im Anschluss viele persönlich beraten ließen.
Nicht ganz so ernst war das Thema der Zusammenkunft am 22.02.2023. Almuth Beck schilderte ihre Eindrücke von ihrer Reise in die Masuren. Mit der Schilderung der Schönheit der Region und ihrer Städte sowie der ereignisreichen Geschichte von Gdansk, Frauenburg und Marienburg (Bild) beeindruckte Almuth Beck erneut die Anwesenden. DG

Vorstandssitzung im Stall
(1.3.2023) Die Vorstandsmitglieder der Landseniorenvereinigung Südthüringen trafen sich am 1.3.2023 zu ihrer turnusmäßigen Sitzung in der Milchviehanlage Rohof der Agroprodukt Sonneberg e.G. Anlagenleiterin Gabi Fischer führte die Landseniorinnen und Landsenioren durch die Stallanlage und erläuterte den Produktionsablauf. Die Teilnehmer zeigten sich beeindruckt, wie der Betrieb es verstanden hat, die Altbausubstanz mit den Neubauten zu verbinden. Moderne Technik wird genutzt, um sowohl gute wirtschaftliche Ergebnisse zu erzielen als auch Bedingungen zu schaffen, in denen sich Kühe und Kälber wohlfühlen. Gleichzeitig ist es gelungen, die Arbeitsbedingungen so zu gestalten, dass auch junge Menschen im Stall arbeiten wollen. Auch der Hofladen mit seinem attraktiven Angebot stand auf der Besuchsliste jedes einzelnen.
In seiner Sitzung beschäftigte sich der Vorstand mit dem Arbeitsplan für das Jahr 2023 und der Nachwuchsgewinnung im Verband. In diesem Jahr soll beispielsweise das Hennebergische Museum in Kloster Veßra bei der Neugestaltung des Landwirtschaftsteils unterstützt werden.
Toralf Müller, Vorsitzender des Regionalbauernverbandes berichtete über die Situation in den Landwirtschaftsbetrieben. Er beschrieb, welche neuen zusätzlichen Anforderungen auf die Betriebe in der neuen GAP-Förderperiode zukommen, wobei gleichzeitig die Direkthilfen sinken. Die daraus resultieren Probleme überforderten viele Landwirte.
Einen breiten Raum in der Diskussion nahm die angespannte politische Situation, unverständliche Entscheidungen der Politik und nichtakzeptable Tendenzen der gesellschaftlichen Entwicklung ein. Einhellig brachten die Landsenioren ihre Sorge zum Fortgang des Krieges in der Ukraine zum Ausdruck. WH
Smartphone-Kurse sind sehr gefragt
(15.01.2023) Im Schalkauer Bürgerhaus „Thüringer Hof“ haben sich etwa zehn Landseniorinnen und Landsenioren getroffen, um sich mit allem rund um das Smartphone vertraut zu machen. Der Anfängerkurs in Sachen Smarfphone & Co der Sonneberger Landsenioren- Gruppe ist längst zu einem Selbstläufer geworden, sagt deren Leiterin Doris Gleichmann.
Am Vormittag ist der Anfängerkurs, am Nachmittag der für Fortgeschrittene. Einfach als ,,Laufkundschaft“ vorbeikommen geht schon nicht, Voranmeldung ist wichtig, so begehrt sind die Kursangebote der Landsenioren.
Viele würden zwar noch denken, ,,das neue Zeuch“ nicht zu brauchen, meint Gleichmann, dabei wird es im ländlichen Raum, in dem viele ältere Menschen häufig alleine leben, immer wichtiger. „Immer mehr Termine werden doch einfach nur noch online vergeben“, sagt sie. Und was heute noch ohne gehe, könne nächste Woche schon ganz anders geregelt sein. Schritt für Schritt führt die Medienpädagogin Sandra Harkensee durch den Dschungel der leidigen englischen Begriffe und die vielen Buttons auf dem Smartphonebildschirm.
Sandra Harkensee ist Projektbetreuerin im Verein Medien – Bildung, Beratung, Erlebnisraum, der aus dem Landesfilmdienst Thüringen hervorgegangen ist und seinen Sitz in Erfurt hat. „Aktiv mit Medien – Medienmentor*innen für Senior*innen“ ist ein Projekt, welches seit September 2017 thüringenweit medienaffine Menschen ausbildet, um ehrenamtlich Seniorinnen und Senioren bei ihren ersten Schritten in die digitale Welt zu begleiten.
Gut begleitet sind auch die Kursteilnehmer in Schalkau an diesem Tag in die digitale Welt eingedrungen. Vorher galt es jedoch einige technische Probleme zu lösen, wie das zu langsame Internet in Schalkau und konkret im Bürgerhaus. Dank der Hilfe durch eine Sonneberger Computerfirma Stegner & Stötzer konnten die Voraussetzungen für eine störungsfreie und schnellere Internetnutzung geschaffen werden.
Weitere Veranstaltungen dieser Art sollen folgen, weil Bedarf und Interesse bei den Älteren vorhanden ist und auch weil die Notwendigkeit besteht, die Seniorinnen und Senioren auf dem Weg in die Digitalisierung unserer Gesellschaft mitzunehmen. DG
Geschichte und Gegenwart waren Themen im Oktober und November
(30.11.2022) Die Mitglieder Landseniorenregionalgruppe Sonneberg trafen sich im Oktober und November 2022 in der Ferienanlage Waldgrund.
Am 19.10.2022 stand das Thema: „Wie lebten unsere Vorfahren um das Jahr 1900 in unserer Region“ auf der Tagesordnung. Der Kreisheimatpfleger Thomas Schwämmlein hatte Lichtbilder zu seinem Vortrag mitgebracht und uns gezeigt welche Gebäude aus dieser Zeit noch vorhanden sind, wie Milchhäuschen, Backhäuschen, erste Elektro-Trafostation in Döhlau – heute liebevoll als kleines Museum hergerichtet. Er erzählte von Traditionen, die es gibt, wie die Plankerwa (mundartlich für Kirmes) und gab und um die es schade ist, dass sie verloren gegangen sind. Auf einem Bild war der Zehntstadel in Seltendorf zu sehen, wo die Seltendorfer Bauern ihren zehnten Teil der Ernte für die Herren auf Schloß Banz einlagern mussten. Die Scheune sollte wegen Denkmalschutz stehen bleiben, wurde aber leider in den letzten Jahren abgerissen. So manches ist in Vergessenheit geraten und man freut sich, dass doch die Erinnerung durch Erhaltung von Gebäuden oder Anbauten noch gepflegt wird. Die Seniorinnen und Senioren dankten Thomas Schwämmlein für seinen Vortrag und dass er Erinnerungsstücke sammelt und aufbereitet und somit für die Nachwelt erhält.
Am 16.11.2022 war der Leiter der PI Sonneberg und die Bürgermeisterin der Stadt Schalkau, Ute Hopf, zu Gast. Anschaulich zeigte der Leiter der PI Sonneberg, Polizeioberrat Rene Schunk, in seinem Vortrag anhand von Diagrammen die Polizeistatistik des Landkreises Sonneberg. Er erläutert die Aufklärungsraten bei Delikten nach Stadt, Land und Herkunft. Dabei leitete er gekonnt über zum eigentlichen Thema „Nepper – Schlepper – Bauernfänger“. Er zeigte auf, wo gerade ältere Menschen besonders wachsam sein müssen, z.B. beim Enkeltrick, Schockanrufen, beim richtigen Verhalten in Banken Sparkassen beim Geld wechseln usw. „Gefahren lauern überall“, so der Polizist. Es war ein gekonnt vorgetragener, gut verständlicher und mit Bildern untersetzter Vortrag. Polizeioberrat Rene Schunk betonte, dass die Polizei nicht nur mit erhobenem Zeigefinger wahrgenommen werden möchte, sondern als echter Freund und Helfer. Wenn man auch öfters aus den Medien erfährt was und wo unrecht gehandelt wurde, gelte es doch ständig wachsam zu sein. Auch der Besuch der Bürgermeisterin der Stadt Schalkau wurde von den Landsenioren wertgeschätzt und dies zeigte, dass diese Themen von allgemeinem Interesse sind. DG