Bisher und auch weiterhin viele Aktivitäten in den Kreisvereinigungen

(22.10.2022) Es war trotz Corona ein erfolgreiches, vielfältig gestaltetes Jahr 2022, resümierte Präsident Gerold Schmidt zur Vertreterversammlung des Landseniorenverbandes Thüringen e.V. am 20. Oktober in Apfelstädt. In den Kreisvereinigungen gab es zahlreiche Aktivitäten, Ausflüge, Bildungsveranstaltungen und auch Treffen, wo sich Landseniorinnen und Landsenioren einfach mal austauschten. Mehrere Kreisvereinigungen begingen Festveranstaltungen zum 25-jährigen oder 30-Jährigen Bestehen. Auch der Landesverband feierte sein 25-Jähriges mit einer Festveranstaltung. Als sehr gelungen bezeichnete Schmidt die Jahrestagung der Deutschen Landsenioren in Bad Frankenhausen, die der Thüringer Landseniorenverband organisiert hatte. Eine wichtige Aufgabe für die nächsten Jahre sei die Sicherung des Nachwuchses besonders in den Vorständen der Kreisvereinigungen. Gleichzeitig wies er darauf hin, dass mit der fortschreitenden Digitalisierung der Gesellschaft die älteren Menschen nicht außen vor gelassen werden dürfen. Hier mitzuhelfen und eigene Aktivitäten zu entwickeln, sei auch eine Aufgabe in den Kreisen. Im Zusammenhang mit der Berichterstattung zu den Finanzen bedankte sich Gerold Schmidt beim Thüringer Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie (TMAGSFF) für die Möglichkeit noch in diesem Jahr eine Förderung zu erhalten.

Frank Schulze, Abteilungsleiter im TMAGSFF, bezeichnete die Seniorenpolitik als ein wichtiges Element in der Politik des Ministeriums und betonte, dass Seniorenpolitik Familienpolitik sei. Klar sei, dass eine Reihe Maßnahmen (wie z.B. das 9 €-Ticket) in den Dörfern anders zu bewerten seien als in der Stadt. Manche Hilfspakete würden im ländlichen Raum leider nicht greifen. Frank Schulze zeigte die vielfältigen Möglichkeiten der Förderung der Seniorenarbeit auf, wie z.B. das Landesprogramm für das solidarische Zusammenleben der Generationen (LSZ) oder den Landesfamilienförderplan. Die Kreisvorstände sollten auch auf die Sozialplaner in den Landkreisen zugehen, die sie mit Sach- und Personalkosten unterstützen könnten. Zahlreichen Beispiele, wie Bürgerbusse Dorfkümmerer, das Programm AGATHE u.v.m, die der Gastredner benannte, zeigten, was alles möglich ist, wenn es vor Ort Initiativen gebe. Er forderte aber auch mit Blick auf das Corona-Geschehen alle Landseniorinnen und Landsenioren auf, sich durch eine Impfung zu schützen.

Die Finanzierung der Ehrenamtsarbeit war Thema der Diskussion. Kritisch merkte Vizepräsident Alber Seifert an, dass bei einer Reisekostenerstattung von 17 Cent/km ehrenamtliche Arbeit fast unmöglich sei. Er forderte, diese Regelung zu ändern.

Die Situation in der Landwirtschaft erläuterte Katrin Hucke, Hauptgeschäftsführerin des Thüringer Bauernverbandes e.V. Sehr viele Anforderungen kommen jetzt und in Zukunft auf die Landwirtschaftsbetriebe zu. Die Energiepreisprobleme wirken sich sehr unterschiedlich aus, da die Bedarfe sich von Betrieb zu Betrieb stark unterscheiden. Hinzu kämen die vielen Anforderungen hinsichtlich Klimaschutz, Natur- und Artenschutz. Zudem stelle die neue GAP immer höhere Anforderungen, wobei die Mittel immer geringer würden. In einigen Bereichen würden sich aber auch GAP-Anforderungen und Naturschutzrichtlinien beißen. Green Deal der EU, bes. hinsichtlich der Reduzierung des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln um 50%, sowie das neue Gesetz zur Tierhaltungskennzeichnung seien nicht zielführend, weil nicht mit den Landwirten beraten. Auch die Anhebung des Mindestlohnes belaste die landwirtschaftlichen Betriebe sehr. Dies müsse sich in den Erzeuger- und Produktpreisen niederschlagen. Insgesamt gebe es viele Herausforderungen, denen sich die Landwirtschaft gegenwärtig und künftig stellen müsse.

Martina Blücher, Landvolkbildung Thüringen e.V., und Susann Goldhammer, Vorsitzende des Landfrauenverbandes Thüringen e.V., boten den Kreisorganisationen an, die Zusammenarbeit zu verstärken. Landfrauenverband und Landseniorenverband verfolgten oftmals die gleichen Ziele. Mit beiden Vereinen soll es weitere Gespräche zur praktischen Umsetzung geben. (WH)